"Augsburg/Stadt "

LEGIO XIII Gemina (Sonderausstellung/röm.Museum Augsburg)
ein Rekonstruktionsprojekt des Lehrstuhles für Alte Geschichte der Universität Augsburg.

Experiementelle Archäologie – unter diesem Motto wurde ein Projekt der Uni Augsburg, des Lehrstuhls für Alte Geschichte seit 2009 ins Leben gerufen. Der Initiator - Historiker - Christian Koepfer, unterstützt von  Prof. Gregor Weber zusammen mit den Studenten haben sich dabei zum Ziel genommen, Wissen aus dem Leben der Antike, unterstützt von Erkenntnissen historische Funden in Augsburg zu nutzen und den Lebensalltag, Militär, Ausrüstung sowie Werkzeugen und Gegenständen dem breiten Publikum, insbesondere aber auch Schulen näherzubringen. Besonders Augsburg hat durch seinen zentralen Platz in der ehemaligen römischen Provinz Raetia, viele historische Relikte aus seiner  Gründungszeit vor 2000 Jahren, unterstützt von Funden aus dem ersten Römerkastell in Oberhausen, sowie späteren Hauptkastells in der Augsburger Altstadt, und der darauf folgenden zivilen Gründung „Municipium Aelium Augustum“ zu bieten.  

Vom 22. Januar bis 3. Oktober 2011 läuft im Römischen Museum in Augsburg eine Sonderausstellung mit einigen Informations- und Ausstellungsobjekten aus diesem Projekt, um damit auch die breite Öffentlichkeit, und insbesonders der geschichtlich interessierten Öffentlichkeit einen Eindruck über den Lebensalltag des römischen Militärs im Zeitrum 10v.Chr. – 16 n.Chr. aus der regionalen Geschichte näherzubringen.

Das Projekt richtet sich vor allem auch an Schulen in Bayerisch Schwaben zur Wissensvermittlung, sowie Förderung und Zusammenarbeit der Uni Augsburg mit  weiteren bayerischen, als auch europäischen Fakultäten. Auch die Breitenwirkung in den Medien, soll dazu führen neue wissenschaftliche Experimente, durch Rekonstruktion von Ausrüstung, Gegenständen und Werkzeugen, aufgrund  archäologischer Erkenntnisse nachzuvollziehen. Unterstützend dazu sollten Publikationen und Abschlussarbeiten der Studenten  durch Breitenwirkung, sowie Infoveranstaltungen durch die Medien der Allgemeinheit mehr publik und interessant gemacht werden.

Original-Zitat:  (Prof. Christian Koepfer)
„Heute kann man sich schwer vorstellen, wie es bei den Römern wirklich ausgesehen hat.Im Römischen Museum sehen Besucher zum Beispiel die spärlichen Überreste eines Eisenhelms, wie in Soldaten um das Jahr 16 nach Christus getragen haben. Wissenschaftler haben den Helm genau untersucht und nachgebaut. Und erst in der Rekonstruktion werden viele Details sichtbar: Verzierungen, gefüllte Nieten, der große Helmbusch und die Wangenklappen. „Römische Soldaten waren reich ausgestattet und eine eindrucksvolle Erscheinung“.Das neue Uni-Projekt soll einen Einblick geben, welche Materialien die Römer im Alltag einsetzten. Welche Stoffe trugen sie? Wie haben sie ihre Waffen hergestellt? Das sind spannende Fragen. Die vielen Augsburger Römerfunde werden im Mittelpunkt der Rekonstruktionen stehen.“

Bereits einen Eindruck davon bekam man im September 2009 als ein zweiwöchiger Fussmarsch der Projektteilnehmer von Mertingen nach Hohenschwangau (ca. 200km) von Projektteilnehmern stattfand. Ausgerüstet mit je 25 kg „historischem“ Marschgepäck in römischer Rüstung, begleitet von einem rekonstruierten römischen Transportwagen mit Lagerausrüstung, bewegte sich die Gruppe auf einer Strecke von ca. 200km,  entlang der historischen Strassenverbindung – der Via Claudia. Weitere Aktionstage an denen man die „Legionäre auf Zeit“ in Aktion beobachten kann sind in Vorbereitung. Weitere „Aktionstage“ sind geplant.

Teile der rekonstruierten Ausrüstung und erste Ergebnisse sind in der laufenden Ausstellung im Römischen Museum in Augsburg zu sehen. U.a. präsentiert diese auch Antwort auf folgende Fragen: